Genealogische Zusammenstellung der Familie Steger vom linken Niederrhein

Wiederherstellung der mittelalterlichen Gerichtsstätten

Im Rahmen der EUROGA 2002+ ließ der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Hinsbeck die mittelalterlichen Gerichtsstätten Geer, Galgenberg, Geestekoul und Schöffenschlucht auf der Hinsbecker Heide wiederherstellen. Sie ist eine der wenigen Gerichtsstätten in Deutschland, die nach ca. 200 Jahren wieder hergestellt wurde und deren Aussehen heute noch erkennbar ist. Die juristische und politische Bedeutung dieser Gerichtsstätten in früheren Zeiten und ihre Bedeutung für unsere Region sollen im nachfolgenden Bericht dargestellt werden.

In Absprache mit dem Naturschutz wurden die Gerichtsstätte „Geer“, der Galgenplatz, die „Geestekoul“ und die „Schöffenschlucht“ freigelegt und die Örtlichkeiten sinngemäß wieder hergestellt. Bei aller Veränderung des Waldes war es den Planern wichtig, die ehemalige Heidelandschaft wieder sichtbar zu machen.

Eine Schautafel am Eingang zur Gerichtsstätte zeigt einen Rundweg, der zu allen vier Stätten führt. Weitere Schautafeln an den vier wiederhergestellten Stätten erläutern die Geschichte und Bedeutung jeder Stelle und sollen so der einheimischen Bevölkerung und den Besuchern deren Sinn und Bedeutung aufzeigen. Diese Schautafeln können auch auf der Homepage des VVV-Hinsbeck (siehe Quellen) angesehen werden.

Gerichtsstätte Geer

Ader Gerichtsstätte „Geer“ wurde der Boden in einem großen ovalen Bereich ausgehoben und der Magerboden freigelegt. Sitzgelegenheiten an den Rändern der hierdurch entstandenen hellen Lichtung bieten Besuchern und Gruppen die Möglichkeit zur Ruhe, aber auch, die Atmosphäre dieser Orte zu erfühlen. Im Bereich hinter den Sitzgelegenheiten wurden niedrig wachsende Büsche und Ginster angepflanzt, typische Gewächse für Magerboden, wie sie früher auf der Hinsbecker Heide verbreitet waren.

Ein dunkel gehaltener Verbindungsweg zwischen der Gerichtsstätte „Geer“ und dem Galgenberg symbolisiert das für die Verurteilten Bedrohliche, den Weg in den Tod. Am Galgenberg wurde in einem größeren Bereich der nachwachsende Wald beseitigt und der Weg zur „Geestekoul“ freigelegt. Auch hier wurden Sitzgelegenheiten angebracht.

Am Fuße der Höhen, vor einem ausgedehnten Sumpfgebiet, liegt die „Geestekoul“. Hier sollen der Überlieferung nach die Leichen der Gehängten verscharrt worden sein, Beweise hierfür wurden im Boden bisher noch nicht gefunden. Drei in das Sumpfgebiet hineinragende Plattformen und Bänke geben auch hier Gelegenheit zur Ruhe.

Zum Abschluss der Wiederherstellungen wurde im Jahre 2003 der Bereich des örtlichen Gerichts, der „Schöffenschlucht“, freigelegt. Die Schlucht war 1942 beim Bau eines dahinter liegenden Bunkers mit dem Abraum aufgefüllt worden. Diese „Altlasten“ beließ man am Platz. Nur die niederen Bäume und Büsche, die hier nachgewachsen waren, wurden entfernt und so der gesamte Bereich der Schöffenschlucht freigelegt. Ein über die Schlucht führender Weg mit Bänken lädt auch hier zum Verweilen ein.

Die vier Stellen der mittelalterlichen Gerichtsstätten sind durch einen Rundwanderweg von ca. 2,5 km Länge miteinander verbunden. An jeder Stelle wurden Tafeln angebracht, die auf die Bedeutung jeder Stelle hindeuten.

Quelle:
Verkehrs und Verschönerungsverein Hinsbeck
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