Genealogische Zusammenstellung der Familie Steger vom linken Niederrhein

Niersordnung 1487 Juli 13

Item dit is averdrach gemaickt up sent Margreitendach vurgenant 1487 averrnitz raede ind vriende des hoigebaeren fursten hertoughen van Cleve etcetera ind raede ind vriende der hoigebaeren furstynnen jonffer Kathrine, dochter tot Gelren etcetera, ind amptlude to (über der Zeile nachgetragen) Straelen, Wachtendonck, Kreikenbecke, Kempen ind Ude („Ude" fehlt in Abschriften 2) und 3)) up ter Nyerssen geordinert.

(1.) Item to weten, dat eyn ygelich amptman in synem ampt an ygelicher moelen eynen pegell setten sall, dair nae die molener syn water halden sall. Ind die pegell sall staen, dat die mollener anderhalven voet waters in der beicken (übergeschrieben „arken") hebn sall; ind hoiger ensall hie des in gheyns syns halden.

(2.) Item dair sluysen syn, sall die molner alle satersdachavent die breder up der sluytsen sementlichen up die grontplanck toe optrecken; ind dair geyne plancken ensyn dan schutbreder. Der sall hie ten mynsten vier optrecken ind dat water so van der eynre vespertijt totter ander tolaten loepen.

(3.) Item ensall men die weeren op dem stroem nyt naere by den anderen slaen dan vijfftich roeden van malck anderen. Ind die weren sullen staen van der eynre syt van den oever sestyen voet wijt ind nyt myn. Ind dat aepen gat myt geenen (verbessert aus „gerven") kerven offt anders to beslaen.

(4.) Item sall eyn ygelich syn water des jairs to twen tijden laiten snyden, sowaill die dyept as die driegt, so war dat kruet steet, nementlich sestyn voet wijt. Ind dat sall geschien int ierste toe halven Mey, nementlich op sent Servaesdach, men anderen maill op sent Jacobzdach dair neistvolghende. Ind dat averdrach is, dat yger up ten vurgenanten dage syn water gesneden sall hebn.

(5.) Item is mit averdragen, dat eyn yger amptman to mynsten to viertiendagen schoewen sall dit vurgenant vestlichen to halden mit twen haiffeluden in synen ampte. Ind so wen hie broickhafften vynt, mach hie (folgt gestrichen „verdaen") verbreken. Item dese vurgenanten punte sall eyn ygelich amptman bestellen to geschien tusschen dyt ind en sonnendage neistkomende, aver achtedage alsoe, dat men des manendach dairnae mach schouwen

Ab hier lauten die Abschriften 4)—8):
„Und wer alßdan straflich befunden, sal dem ambtman, darundter er geseßen, zu allen acht tagen in funf mark bruchten ohne alle mittel verfallen sein, biß so lange er sich diesem vertrage gemeß verhalten thut.

Item dießelb ist der zeit in der kirchen geruffen und den underthanen uber lant verkundigt und zu halten gebotten worden" (Wiedergabe nach der vom Gerichtsschreiber Greven zu Oedt beglaubigten Abschrift 6) aus dem Oedter Schöffenarchiv). Darüberhinaus enthält Abschrift 5) den Zusatz: „Istud sequens ex quo transcripsi non habebat: Item sall oick een jeder ambtman in synen ambt bestellen, dat die alde gewointlicke waterkeile wederom opgegraven, gesloit und behalden werden, alß dat van alters gewointlick is. (Bis hier inhaltlich gleich mit den Abschriften 2) und 3), wo „waterleyen" statt „waterkeile" steht.) Dit vorschreven sall men ten neisten thokomenden sondagh in der kerchen verkondigen; und men den daernae gebroicklick vindt, sall men den neisten saterdagh nae den gebaeden die broeken affnehmen."

Und weiter in 1):
Ind so wie des asdan nyt gedaen enhevet, dat sall die amptman die broecken van nemen.
Item off eynige punten van desen vurgenanten nyt gehalden enworden, dat sall men an derrghoenen verhaelen, dair men dat gebreck ane vynt. Ind die sall den (über gestrichen dem) amptman ilicher gebroeckt heben vijff marck so ducke ind mannichwerff as dat geboeren mach.

Quelle:
Weistümer der kurkölnischen Ämter Kempen und Oedt ... / Dieter Weber
Abschriften:
1) Etwa gleichzeitige Abschrift: HStA Düsseldorf, Handschrift A III 26, Bl 21.
2) 16. Jh.: Stadtarchiv Geldern, Privilegienbücher 4.
3) 1624: Gräflich von Hoensbroech'sches Archiv, Schloß Haag.
4) 1666: HStA Düsseldorf, Abtei Gladbach, RH 3, Bl. 227.
5) 17. Jh.: ebd., Handschrift J III 8.
6) Anfang 18. Jh.: ebd., Kurköln IV 1788, Bl. l f.
7) 1763: ebd., Kurköln II 2621, Bl. 6f.
8) 1763: ebd. Kurköln XIII 757, Bl. l f.
Druck:
Die Heimat (Krefeld), Jg. 15, 1936, H. 1/2, S. 69.
Die Wiedergabe folgt dem Text von 1).
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