Abhaltung der Vogt- und Landgedinge. 7. September 1596
Anno 1596, ahn donnerstag dem 7den Septembris,
landtgericht.
Der schultheiß und scheffen, ob eß tag und zeit wehre, gericht zu
halten, abgemahnt, warauf die scheffen nach ihrem gehaltenen rath
vor antwort geben, wie sie alhie am gericht drey bänck hetten, dar
die scheffen verscheiden aufsitzen; und der benck eine ledig und
mit keinem scheffen versehen, daß alßdan niemahlen gericht ist gehalten
worden. So befindt sich ledig Hägerbanck vor einß. Und zum anderen
befindt sich auß dem signat, daß bey letztem abscheidt geredt, daß
kein landtgericht mehr gehalten werden soll, daß vogtgeding seye
dan vorgegangen. Zum 3ten ist der gerichtsbott im kirspell Uda gestorben,
der den kirchenruff allezeit in der kirchen plag zu thuen, den herren
schätz aufbühren und dem herrn drosten uberlieberen, kummer, gebott,
verbott ankundigen. Darneben haben die scheffen von ihren voreiteren
mehrmahlen verstanden, daß in dem vogtgeding scheffen und gerichtsbotten
verlaßen, angesetzt und entsetzt werden. Begehren annachmahls gantz
underthäniglich, die hohe obrigkeit woll eß bey solchen wolherbrachten
gebrauch bewenden und dieß alles vor sich gehen laßen.
Quellen
Weistümer der kurkölnischen Ämter Kempen
und Oedt ... / Dieter Weber
Abschriften:
1) 1672: HStA Düsseldorf, Kurköln II 2574, Bl. 31 und 205.
2) 18. Jh.: ebd., Abtei Gladbach, Akten 17 Nr. 10, Bl. 25.
Ungedruckt.
Die Wiedergabe folgt dem Text von 1), Bl. 31.