Genealogische Zusammenstellung der Familie Steger vom linken Niederrhein

Geologie im Raum Hinsbeck

Hinsbeck liegt in einem geologisch sehr abwechslungsreichen und interessanten Teil des Niederrheinischen Tieflandes. Wir befinden uns hier auf dem Westhang der Süchtelner Höhen. Dieser rund 20 km lange, ebene Höhenzug zwischen Viersen im Süden und Herongen im Norden wird nördlich von Hinsbeck von der Nette durchbrochen. Der höchste Punkt der Süchtelner Höhen liegt mit + 87 m NN westlich von Süchteln. Bei Hinsbeck erreicht der Höhenzug noch + 75 bis + 80m NN. Der größte Teil des Höhenrückens ist beiderseits von Ablagerungen der Jüngeren Hauptterrasse umrahmt. Die Hauptterrassenfolge besteht aus weißen bis hellgrauen Fein- und Mittelkiesen, die mit Mittel- und Grobsanden wechselnd abgelagert wurden. In diese Gesteinsfolgen sind linsenförmige, grünliche Ton- und Schluffpakete eingelagert. Die Süchtelner Höhen sind im Kern aus feinkörnigen tertiärzeitlichen Sanden (Oligozän) aufgebaut. Die Westflanke des Höhenzuges wird durch den Viersener Sprung scharf begrenzt, der eine der großen und noch aktiven Verwerfungen am Niederrhein ist. Wiederkehrende Erdbeben in jüngster Zeit und geodätische Messungen belegen die noch aktiven Bewegungen der Schollen, die im Viersener Sprungsystem einander grenzen. Allein für die Quartär-Zeit, die vor 2,4 Millionen Jahren begann, konnten Versatzbeträge von bis zu 40 m nachgewiesen werden. Heute beträgt die Absenkungsrate bis 0,3mm pro Jahr. Dabei sinkt die westlich von Hinsbeck gelegene Landschaft in Richtung Westen und Nordwesten ab, während die östlich von Hinsbeck gelegene Landschaft angehoben wird.

Geologische Karte Hinsbeck

Krickenbecker Seen

Auffälligstes Landschaftselement der Region westlich von Hinsbeck sind die Krickenbecker Seen. Ihre Entstehung ist auf Senkungsbewegungen der Erdkruste westlich der Süchtelner Höhen zurückzuführen. Der Teil der Erdkruste, auf dem zum Beispiel Nettetal liegt, bewegt sich seit Jahrmillionen abwärts. Im Gegensatz dazu hebt sich der Süchtelner Höhenzug. Durch die Absenkung der Erdkruste westlich von Hinsbeck begann sich schon während des Eiszeitalters das damalige Flusssystem aufzustauen. Nach dem Ende des Eiszeitalters setzte dort beiderseits der Nette die Moorbildung ein. Aber erst nach der Austorfung des Moorgebietes entstanden die heutigen Krickenbecker Seen. Die Ebene, in der Nettetal liegt, besteht bis in maximal 50 m Tiefe aus Flussablagerungen von Rhein und Maas, die vor mehr als 1 Million Jahren sedimentiert wurden. Es handelt sich um Kiese und Sande, die während der Eiszeiten aufgeschüttet wurden, und um Tone, die während der zwischenzeitlichen Warmphasen abgesetzt wurden. Die Flussablagerungen sind großflächig von Flugsand, Sandlöss und Löss bedeckt. Diese Deckschichten wurden während der letzten Eiszeit vom Wind angeweht. Unterhalb der eiszeitlichen Schichten schließen sich weitere Kies-, Sand- und Tonpakete an, die der Rhein in der Zeit des Jungtertiärs, zwischen 2,4 und etwa 5 Millionen Jahren vor heute, abgelagert hat. Diese Schichten reichen bis zu 100m tief hinab. Darunter liegen ältere tertiärzeitliche Sande mit Braunkohlenflözen. Sie entstanden vor etwa 15 Millionen Jahren aus Mooren im Bereich der Meeresküste, die zur damaligen Zeit durch unsere Region verlief. Unter diesen Schichten liegen ältere Meeressande, die in Tiefen von bis zu 1000 m hinabreichen können. Noch tiefer schließen sich Festgesteine an. Es handelt sich dabei ebenfalls um Meeresbildungen, die im Erdaltertum entstanden sind. Sie sind älter als 300 Millionen Jahre und bestehen aus Sand-, Ton- und Kalkstein.

Grundwasser und Lagerstätten

Die mächtige Lockergesteinsfolge (Sande und Kiese) aus dem Eiszeitalter und der Tertiär-Zeit bildet ein bedeutsames Grundwasserreservoir. Es gliedert sich durch zwischengeschaltete Tonschichten in mehrere Grundwasserstockwerke. Das oberflächennahe Grundwasser ist häufig durch das Einwirken des Menschen belastet und wird deshalb für die Trinkwassergewinnung kaum noch genutzt. Das tiefere Grundwasser wird durch die Tonschichten vor Verunreinigungen geschützt und ist von guter Qualität. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde im Bereich der heutigen Krickenbecker Seen Torf abgebaut. Sand- und Kiesgewinnung aus den eiszeitlichen Flussablagerungen konzentrierten sich im Südteil der Venloer Heide bei Schwanenhaus. Bei Schlibeck wird ein tertiärzeitliches Feinsandvorkommen abgebaut. Dieser tonhaltige, bindige Feinsand wird als Formsand in der Gießereiindustrie verwendet.

Quelle:
Geologischer Dienst NRW Locations of visitors to this page